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Rumänien - Transfagarsan und Transalpina Hochstrasse

 

Allgemeines zur Tour:

In Juni 2016 war eine Tour nach Rumänien angesagt, diesmal nicht im R8, sondern in der geschlossenen Version, meinem Alpina B3 Biturbo - einer Limousine. Ich habe mit diesem Auto bisher keine Alpine Tour unternommen, aber es stellt sich im Nachhinein als gute Wahl heraus. Nicht allein wegen dem Namen "Alpina", sondern auch die Leistungsdaten, das relativ geringe Gewicht und der Heckantrieb machten auf dieser Strecke richtig Spaß.

Das Wetter war etwas durchwachsen, in Rumänien war es zu der Zeit unheimlich heiß (35 Grad aufwärts), hier war das geschlossene Dach der Limousine willkommen. In den Bergen dann überraschte uns ein kräftiges Gewitter mit Platzregen, was den Heckantrieb in den Kurven noch etwas lebendiger machte.


Das Land Rumänien:

Das Land stellt für einen durchschnittlichen Mitteleuropäer schon eine Herausforderung dar. Bei der Anfahrt stellte sich bereits heraus, dass ein Autobahnnetz so gut wie nicht existiert und die restlichen Straßen in einem unbeschreiblich schlechtem Zustand sind. Außerdem sind diese Straßen sehr stark befahren, hohe LKW Auslastung und auch Pferdefuhrwerke hinter der nächsten Kurve fordern permanent das Reaktionsvermögen des Fahrers. 

Aber wir haben den Ausflug ja als Abenteuer gesehen, es wurden also alle Erwartungen übertroffen :). 


Die Strecke und das Erlebnis:

Wir sind in Mühlbach (Sebeș) Richtung Süden gestartet, das bedeutet die ersten 150km ist die Transalpina Höhenstraße angesagt. Bei der Auffahrt war die Straße für Rumänische Verhältnisse sehr gut ausgebaut. Verkehr war auf dieser Strecke kaum vorhanden, einige Ausflügler und Motorräder, welche kein Hindernis darstellten. Die ersten Kurven gingen durch den Wald, hinauf bis zum Staudamm und lagen schnell hinter uns. Bäche, Wasserfälle und Siedlungen stellen einen abwechslungsreichen Hintergrund für die schöne Strecke dar. Hat man die Baumgrenze erreicht, bietet sich auf der Transalpina Höhenstraße ein Ausblick, welcher nur schwer zu toppen ist, mir fallen da nur eine Hand voll Pässe in Europa ein, welche ein vergleichbares Panorama bieten.   

Nach einigen kurvigen Kilometern geht es wieder abwärts, auch hier eine abwechslungsreiche und relativ gut ausgebaute Strecke. Am südlichsten Punkt der Strecke, der Stadt Bengeşti angekommen, ging es erst mal etwas eintönig, auf der DN67 bis nach Râmnicu Vâlcea. Dieser Abschnitt (ca. 90km) war leider sehr stark befahren, da mussten wir in Râmnicu Vâlcea erstmal eine Stärkung für das nächste Teilstück, den Transfaragasan zu uns nehmen.

Es ging also aus Richtung Süden, den Berg hinauf. Auch hier der größte Teil der Strecke sehr stark bewaldet, die Straße ist hier nicht ganz so gut präpariert, wie die Auffahrt auf die Transalpina. Schlaglöcher, Rollsplitt und ein teilweise sehr glatter Belag (in Verbindung mit Regen) erwartet einiges an Aufmerksamkeit bei der Suche nach der optimalen Linie. Endlich am Vidraru Staudamm angekommen, musste erstmal ein Fotostopp eingelegt werden.  Ab der Baumgrenze stellte sich ein überwältigender Anblick dar, eine Rampe über zahlreiche Kehren, über die sich einige mutige Wohnwagengespanne wie Dinosaurier langsam abwärts quälten. Diese störten uns nicht weiter, da wir ja bis zum Transfaragscher Tunnel noch aufwärts kurven. Der anhaltende Platzregen nervt aber der Heckantrieb und das hervorragende Handling machte bei diesen Verhältnissen richtig Laune, Alpina ist hier Programm! 

Nach dem Tunnel säumen den Straßenrand zahlreiche Rumänische Souvenir Stände und auch der schneebedeckte Gipfel ist zu Fuß erreichbar, Zeit für ein Päuschen. Dann schließlich der Ausblick auf den Transfaragasan Pass, eine unbeschreibliche Strasse zieht hier talwärts. Inzwischen hat der Regen aufgehört und die Straßen sind abgetrocknet. Wir stürzen uns also ins Abenteuer, wie gesagt die Strecke ist fantastisch, die Landschaft schroff und felsig, einfach genial mehr kann ich dazu nicht sagen. Bei "Top Gear", wird es recht treffend beschrieben "hier sind die schönsten Teilstücke aller Rennstrecken aneinandergereiht". Nach ca. 15 Minuten überwältigender freier Fahrt ist es schon vorbei, wir stehen wieder im Wald, noch dazu hinter einer Fahrzeugkolone ;(. Der beste Teil der Strecke sind tatsächlich nur wenige Kilometer, wir hätten am liebsten umgedreht und den Teil wiederholt, wenn nicht schon später Nachmittag wäre und wir noch einige Kilometer bis zurück nach Mühlbach hätten.

Es ging also weiter abwärts zunächst durch einen stark bewaldeten Streckenabschnitt und dann eine Talebene über Sibiu nach Mühlbach. Auch dieser Teil der Tour ist landschaftlich sehr reizvoll, doch da der Verkehr hier sehr stark zunahm, hat leider auch der Spaßfaktor  abgenommen.


Fazit:

Der interessante Abschnitt des Transfaragasan für sich alleine, rechtfertigt die sehr lange Anfahrt aus Mitteldeutschland nur bedingt. Doch verbunden mit den Erfahrungen in Rumänien selbst und dem unvergesslichen Transalpina ist das Ganze eine Reise wert. Ideal wären mehrere Tage für die 400km Tour hätte, dann kann man das ganze etwas entspannter angehen und den Transfagarasan auch mehrmals und in beide Richtungen nehmen.


Einige Momente und Erlebnisse findet Ihr hier, in unserer Bildern und Videos.